„Gerthe West“; Fakten statt Verunsicherung (1) (OV Bergen)

Niederschrift

über die

Gremium

Sitzungstermin

Tag der Absendung

41. Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Nord

06.11.2018

20.11.2018

Sitzungsort

Sitzungsdauer

Unterschriftsdatum

Sitzungssaal Amtshaus Gerthe

Heinrichstraße 42, 44805 Bochum

15:00 Uhr – 17:15 Uhr

19.11.2018

Auszug

2 Anhörungen

2.1

Rahmenplanung Gerthe-West

hier:

1. Grundsatzbeschluss zum Rahmenplan– Vorentwurf und

zum weiteren Verfahren
2. Zusammenarbeit mit der NRW.Urban Kommunale

Entwicklung GmbH

Vorlage: 20182649

Der Vertreter der Verwaltung erläutert die Vorlage ergänzend.

Der Bezirksbürgermeister erklärt, dass die überplanten Flächen nicht

in Gerthe liegen und schlägt vor, das Projekt in „Am Volkspark Hiltrop“

umzubenennen. Gleichzeitig äußert er die Erwartung, dass die Erlöse

aus dem Projekt auch für die Attraktivierung des Volksparks Hiltrop und

die Verbesserung der Infrastruktur im Stadtbezirk Nord eingesetzt werden.

Der Bezirksbürgermeister befürwortet die Übertragung der Planung an

die NRW.Urban KE, weil so eine koordinierte Planung aus einer Hand

sichergestellt ist.

Die SPD-Fraktion begrüßt den Entwurf grundsätzlich und hebt hervor,

dass von den insgesamt 30 ha die Hälfte, also 15 ha, Grünfläche bleiben

sollen. Diskussionsbedarf sieht sie bei der Frage, wo und wieviele

sechsgeschossige Gebäude entstehen sollen. Hinsichtlich der

Verlagerung des Sportplatzes drängt sie auf eine Lösung, damit der

Verein Planungssicherheit erhält und fragt an, ob der nun vorgeschlagene

Standort an der Sodinger Straße mit dem Verein vorbesprochen wurde.

Bei der Gestaltung der Erschließungsstraßen ist nach ihrer Auffassung

sehr darauf zu achten, dass kein Ersatz für die Westumgehung entsteht.

Weiter sieht die SPD-Fraktion die Notwendigkeit, das Projekt intensiv

politisch zu begleiten. Besonders wichtig ist ihr, dass qualitativ guter

Wohnraum entsteht, der zu einem Anteil sozial gefördert wird. Weiter

plädiert die SPD-Fraktion dafür, dass in Bochum Nord zunächst das

Projekt „Am Volkspak Hiltrop“ realisiert wird, bevor über weitere

Potentialflächen nachgedacht wird. Darüber hinaus ist im Bereich

Hiltrop zuvor auch die Entwässerungsproblematik zu lösen.

Auch die CDU-Fraktion bedankt sich bei der Verwaltung für den Entwurf,

der nach ihrer Ansicht schon viele gute Ansätze enthält. Wichtig sind

auch ihr Fragen nach der Vermischung der Wohnformen, der

Verlagerung des Sportplatzes, der Übergangsregelungen zu den

Freiräumen und dem Standort der sechsgeschossigen Bebauung.

Die CDU-Fraktion äußert sich zuversichtlich, dass gemeinsam gute

Lösungen für den Stadtbezirk gefunden werden können.

Die Fraktion Bündnis90/Die Grünen regt an, dass in eine vertiefte

städtebauliche Rahmenplanung folgende Aspekte einfließen sollen:

 Es sollte ein stark durchgrüntes Quartier mit geringem

Versiegelungsgrad entstehen. Dabei sind klimatische Aspekte und die

Erhaltung von Frischluftschneisen zu berücksichtigen.

 Selbstverständlich muss es adäquate Ausgleichsflächen für die

möglichst wenig versiegelten Flächen geben und zwar möglichst im

Bochumer Norden.

 Der Schutz von Natur- und Landschaftsschutzgebieten ist in jedem

Fall und selbstverständlich zu berücksichtigen.

 Ein durchgehender Fuß- und Radweg sollte Bestandteil des

Plangebietes sein, auf keinen Fall aber ein „Schleichweg“ zur Umgehung

des Castroper Hellweges für Autofahrer (defizitäres Verkehrskonzept).

 Eine Quartiersgarage sollte möglichst entstehen.

 Der Übergang zur freien Landschaft und der Eingang in den Park

sind sensibel zu gestalten.

 Ein Quartier nur in Holzbauweise ist als Pilotprojekt zu initiieren.

 Auf den Beschluss des Ausschusses für Planung und Grundstücke

zur Rahmenplanung Gerthe West in der Sitzung am 30.10.2018 wird

im Übrigen verwiesen.

Die Fraktion Die Linke/Piraten begrüßt grundsätzlich die Schaffung

von insbesondere sozial geförderten Wohnraum. Sie stellt aber die

Frage nach dem Bedarf bzw. ob die Planung einer bedarfsgerechten

Zielsetzung entspricht.

Der Vertreter der FDP/UWG:Freie Bürger hat Bedenken aufgrund der

negativen Begleiterscheinungen, die diese Planung mit sich bringen kann. Er nennt beispielsweise die Höhe (sechs Geschosse), den Verkehr, die

Versiegelung von Freiflächen und den fehlenden Parkraum.

Der Vertreter der Verwaltung beantwortet unter anderem noch Fragen

nach dem Anteil des sozial geförderten Wohnraums (Zielsetzung:

Stadt Bochum: 30 %, private Investoren 20%) und der

NRW.Urban Kommunale Entwicklung GmBH (Gesellschaft des

Landes NRW, Nachfolge der LEG).

Anschließend beschließt die Bezirksvertretung Bochum-Nord

gemäß Drucksache 20182649.

Abstimmungsergebnis: Einstimmig nach Beschlussvorschlag

Enthaltungen: 1 (FDP/UWG: Freie Bürger)